Weihe am 18. Juni 2022 durch Kardinal Christoph Schönborn im Wiener Stephansdom
Kardinal Christoph Schönborn hat am Samstag, 18. Juni 2022, im Wiener Stephansdom sechs Männer zu Priestern geweiht. In seiner Predigt hob der Wiener Erzbischof ins-besondere den Dienstcharakter des Priesteramtes hervor. Die Neupriester sollten "im Wissen um die eigenen Schwächen, aber auch im Vertrauen auf Christus" ihren Priesterdienst für die Menschen ausüben, täglich für ihre Treue zu Gott beten und auf niemanden herabschauen. Die Weihe macht euch nicht zu Supermenschen. Ihr bleibt Menschen mit Geschichte, mit allen Gaben und auch mit Fehlern und Schwächen", wandte sich der Kardinal an die Geistlichen. Mit der Priesterweihe bekämen sie einen auf ihren kirchlichen Dienst bezogenen Auftrag und eine Vollmacht, so Schönborn. "Heilig werden ist damit noch nicht garantiert. Aber es ist ein großer Ansporn." Ihn selbst habe die "Gnade Gottes" durch mittlerweile 51 Jahre Priesterdienst geführt, sprach der Wiener Erzbischof den Neupriestern Mut zu. An alle im Dom versammelten Priester gewandt, bat der Kardinal: "Schauen wir auf die sogenannten einfachen Leute, die einfachen Menschen, die Familien, die ihren Alltag oft unter großen Mühen leben. Bitte habt Respekt und Wertschätzung vor den einfachen Menschen, ob sie Kirchgänger sind oder nicht, ob sie nach unseren Regeln leben oder nicht. Habt Wertschätzung für sie. Schaut auf niemanden herab!" Ausdrücklich betonte Schönborn in diesem Zusammenhang die Bedeutung des Bußsakraments für alle Gläubigen. Auch Priester sollten es regelmäßig praktizieren, so der Kardinal: "Nur wer selber die Barmherzigkeit erfährt, auch im Sakrament, der wird barmherzig sein."
Geweiht wurden im Stephansdom sechs Priester: Mark Eylitz (37), Thorsten Rabel (27) und Pawel Skrzypinski (33) aus dem Wiener Priesterseminar sowie Billy Yap Camba (41), Alonso Ramirez Garcia (41) und Leandro Josue Venegas Chinchilla (31) aus dem Diözesanen Missionskolleg Redemptoris Mater. Die Internationalität der Weihekandidaten spiegelte sich im Gottesdienst wieder: So wurde etwa eine der Lesungen auf Spanisch vorgetragen.
Die traditionelle Sammlung für ein Sozialprojekt kam auf Wunsch der Neupriester heuer der kirchlichen Hilfe für die Opfer des Ukraine-Krieges zugute. (Spendenkonto St. Barbara: IBAN AT06 6000 0000 0731 1709, Verwendungszweck "Spende für humanitäre Zwecke in der Ukraine").
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